Der Sprung ins kalte Wasser

 

Kennt Ihr das auch ?

Man hat endlos Schiss vor irgendeiner

 

Aufgabe, die das Leben bereit hält und als Kind gibt es  solche Situationen oft. Da ist man noch zu unerfahren um solchen Gefahren durch einen kleinen, ja ich nenne es mal *Lebenserfahrungsschlenker*, aus dem Weg zu gehen 

Aber nun genug mit diesen Weisheiten und gehen wir mal in das Jahr 1952 zurück. 

Ich war grade 9 Jahre alt und wollte brennend gerne mit den anderen Mädchen , die schon etwas  älter waren, in den Schwimmerverein gehen. Da gab es nur ein kleines Problem, er begann um 19.00 Uhr und endete um 21.00 Uhr und ich hatte einen einsamen Weg von der Straßenbahn nach Hause.

 

Das letzt Stück musst ich dann ganz allein gehen und somit konnte ich die Schwimmvereinträume ganz schnell begraben denn meine Mutter sagte Nein und es gab verschiedene *Nein’s* bei ihr. Die hießen manchmal vielleicht, evtl., mal schauen oder warte noch, das Nein konnte ich an der Tonlage erkennen, war, unumstößlich.

Heute kann ich das natürlich verstehen, es war einfach zu gefährlich, zumal auf dem Weg schon mal das Eine oder Andere vorgefallen war.

 

 

Nun musste ich mir natürlich immer anhören wie gut sie schwammen und vom Dreimeterbrett konnten die auch schon springen. Ich

verlor Ansehen und war plötzlich irgendwie ins Abseits geraten und

das ging nicht !!!!  (Befand ich einfach)

 

Also erklärte ich, daß ich in den Ferien bei meiner Cousine gewesen war und wir da jeden Tag ins Freibad gegangen sind und ich es da schon lange gelernt hatte.

Bis auf die Ferien bei meiner Cousine war alles gelogen und wie heißt es so schön: Lügen haben kurze Beine.

 

Diese Lüge hatte sehr kurze!!!

 

Natürlich haben sie mir nicht geglaubt und mich schließlich auf den kommenden Sonntag festgenagelt, damit ich den Beweis antreten konnte.

 

Mir fiel nichts ein, wie ich mich glaubhaft drücken konnte und der Weg ins Schwimmbad nach Düsseldorf an der Münsterstr, war ein  sehr schwerer Weg für mich.

Als wir uns dann umgezogen hatten und die andern Mädchen mit  Gejohle und Gelächter sich ins Schwimmerbecken stürzten, da habe ich mich erstmal aufs Klo verzogen und dann unter die  Dusche.

 

Eine nach der Anderen sprang vom Dreier und dauernd wurde eine

Abordnung in die Dusche geschickt, wann ich denn nun endlich kommen würde.

Es half nix ich musste also rauf auf das Dreimeterbrett und ein paar Schwimmzüge (nicht doll aber ich blieb oben) konnte ich-

 

Ich hatte mir vorher genau angeschaut, wo die Springerinnen wieder auftauchten und von da bis zum Rand, das konnte ich wahrscheinlich schaffen. 

Also bin ich da rauf mit butterweichen Knien und habe nicht lange überlegt, ab aufs Brett und reinspringen und alles war  gut.

 

Es hat geklappt und mein Ansehen war wieder hergestellt.

 

Ich war stolz als hätte eine Goldmedaille bei Olympia  gewonnen, aber für mich insgeheim stimmte es ja auch 

Manchmal ist es gut für das Selbstbewußtsein, wenn man einfach seine Angst bezwingt und ins kalte Wasser springt. 

Unter uns, ich musste noch öfters in meinem Leben springen.

Manchmal war es ein eleganter Kopfsprung und manches Mal wurd’s halt nur ein Bauchplatscher.

 

Das wie ist egal, die Hauptsache man hat Mumm und macht es.

 

(c) by KuK